EVU, die die immer höheren Anforderungen ihrer Kunden und anderer Stakeholder erfüllen wollen, stehen heute vor enormen Herausforderungen, in denen aber auch Chancen liegen. Sie benötigen ein AMI-Ökosystem für ihre fortschrittliche Messinfrastruktur, das verlässliche und genaue Daten liefert, verschiedene Use Cases ermöglicht und verwertbare Erkenntnisse für den Betrieb und den Kundenservice liefert. Aber was sollte man beim Aufbau diese Ökosystems beachten? Hier sind 7 Dinge, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten:
1. Präzise Ablesungen vom Endpunkt bis ins Unternehmen
Setzen Sie auf hochmoderne, IoT-fähige Zähler, die auf Anwendungen in Privathaushalten, Industrie, Gewerbe und auf Netzebene ausgelegt sind. Diese Zähler sollten zuverlässig und in Echtzeit präzise Messwerte liefern. Außerdem sollten sie einfach zu implementieren sein und sich nahtlos in Ihre bestehende Infrastruktur integrieren lassen.
2. Zuverlässige, vielseitige Kommunikation
Die Kommunikation ist eine zentrale Komponente jeder Smart-Grid- oder AMI-Implementierung. Je nach Anwendung, geografischer Lage, ländlichem/städtischem Gebiet oder vorhandener Infrastruktur kann sich ein Netzbetreiber für PLC-, Mesh- oder Mobilfunkkommunikation entscheiden. Eine gute Abdeckung, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit sind entscheidend. Häufig benötigt die AMI Unterstützung vom Multiprotokoll-Kommunikation, um eine sichere, zuverlässige Datenübertragung z. B. zu SCADA/HES-Systemen zu ermöglichen.
3. Universelle Software-Plattformen
Um die von Ihrem AMI-Ökosystem gesammelten Daten analysieren zu können, benötigen Sie universelle Softwareplattformen wie Head-End Systeme oder Systeme für das Zählerdaten-Management, die Ihr Zähler-Ökosystem steuern, Edge Intelligence extrahieren, Ihre SCADA- und anderen Systeme füttern, Implementierungen verwalten und vieles mehr. Diese Plattformen sollten vor Ort, in einer privaten Cloud, Multi-Cloud oder hybriden Umgebung eingesetzt werden können.
4. OT- und IT-Security
Ihr AMI-Ökosystem sollte die Datensicherheit priorisieren und verschlüsselte Kommunikationsprotokolle, eine sichere Datenspeicherung sowie ein umfassendes Monitoring und Management der Security bieten. Als kritische Infrastrukturen erfordern intelligente Stromnetze die maximale Sicherheit, die im Rahmen der betrieblichen und finanziellen Möglichkeiten erreichbar ist. Eine umfassende Sicherheitsarchitektur von der Planung über die Implementierung bis hin zum Betrieb ist unerlässlich. Ein ganzheitlicher Ansatz, der auf geprüften Industriestandards, vertrauenswürdigen IKT- und OT-Endgeräten und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Technologieanbietern, Verteilernetzbetreibern und Regulierungsbehörden bei der Festlegung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren beruht, kann die Sicherheit intelligenter Netze gewährleisten.
5. Skalierbarkeit
Das AMI-Ökosystem muss flexibel und skalierbar sein, damit Sie Ihre Infrastruktur erweitern und anpassen können, wenn sich Ihre Anforderungen ändern. Dies kann bedeuten, dass man in die Cloud wechselt, wo Software, Infrastruktur oder sogar professionelle Dienstleistungen als abonnierte Dienste angeboten werden. Immer mehr Versorgungsunternehmen gehen zu as-a-Service-Modellen über, um Geschäftsprozesse flexibler zu gestalten, technologische Risiken zu verringern und Kosten zu minimieren. Wählen Sie die Service-Levels, die Ihren Anforderungen und Ihrem Budget am besten entsprechen.
6. Integration und Interoperabilität
Ihr AMI-Ökosystem sollte sich nahtlos in Ihre bestehende Infrastruktur integrieren, einschließlich Ihrer SCADA-, Head-End-, Abrechnungs-, CIS- und anderer Systeme. Die Integration sollte einfach sein und Ihnen die Möglichkeit geben, Ihre bestehenden Assets zu nutzen. Mit dem Vormarsch von Kommunikationstechnologien, intelligenten Geräten und der Einbindung von Verbrauchern ist die Interoperabilität von Netzwerken zu einer wichtigen Voraussetzung für IoT-Implementierungen in EVU geworden. Sie bietet Vorteile wie die kleinere Risiken in der Lieferkette, weniger Anbieterbindung, geringere Kosten und ein größeres Ökosystem von IoT-Sensoren und -Geräten für verschiedene Anwendungen.
7. Langlebigkeit und Partnerschaft
Schließlich sollten Sie auch die Lebensdauer Ihres AMI-Ökosystems berücksichtigen. Es sollte auf Langlebigkeit ausgelegt sein, mit fortschrittlichen Zählern mit langer Nutzungsdauer und Softwareplattformen, die regelmäßig aktualisiert werden, um neue Anwendungen und Technologien zu unterstützen. Auch die Partnerschaften mit Ihren AMI-Anbietern sind von entscheidender Bedeutung, damit diese Sie langfristig mit einem breiten Portfolio an Geräten, Lösungen und Dienstleistungen beliefern.
Beim Aufbau Ihres AMI-Ökosystems müssen Sie also unbedingt sicherstellen, dass Sie präzise Messwerte über eine zuverlässige Konnektivität und vielseitige Softwareplattformen erhalten und gleichzeitig die Netz- und Datensicherheit gewährleisten. Darüber hinaus ist die Zukunftsfähigkeit erfolgskritisch. Ihr AMI-System sollte über die Integrierbarkeit in die bestehenden Systeme hinaus skalier- und erweiterbar sein und mit zukünftigen Anforderungen wachsen. Durch die sorgfältige Bewertung all dieser Faktoren können Sie ein AMI-Ökosystem aufbauen, das Ihre Anforderungen erfüllt und hilft, Ihre Ziele zu erreichen und damit langfristig einen Mehrwert bietet.