Finnland ist bei der Digitalisierung der Energiewirtschaft eines der führenden Länder Europas. Eine nationale Plattform ermöglicht dort den zentralen Informationsaustausch und eine einfache und schnelle Interaktion zwischen Verbrauchern und Netzakteuren. Für die Übertragung der Verbrauchsdaten setzt Kajave Oy den Landis+Gyr Datahub Connector Service ein, der einen sicheren und direkten Zugriff für Verbraucher und Netzteilnehmer gewährleistet.
Fingrid Datahub – eine nationale Initiative
Im Februar 2022 führte der finnische Strommarkt mit dem „Datahub“ eine zentrale Plattform für den Datenaustausch im Endkundenmarkt ein. Diese bringt Informationen über Stromverbrauch, Verträge und Nutzungsgewohnheiten von über 3,7 Millionen Abnahmestellen in ganz Finnland an einem Ort zusammen und soll perspektivisch von über 100 Stromversorgern und 80 Verteilernetzbetreibern für die Versorgung der Stromkunden genutzt werden. Die nationale Plattform wird von Datahub Oy betrieben, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des finnischen Übertragungsnetzbetreibers Fingrid.
Einfacher, schneller, intelligenter
Bislang wurden und werden die Verbrauchsdaten in den Systemen der jeweiligen Unternehmen gespeichert. Der Datentransfer zwischen den verschiedenen Systemen kann zu Verzögerungen und Komplikationen bei Abläufen führen, z. B. beim Anbieterwechsel, der in Finnland mehr als 400.000 Mal pro Jahr stattfindet. Mit dem Datahub werden Informationen für jeden Standort, wie z. B. Kunden- oder Verbrauchsdaten aus den Systemen des Netzbetreibers und des Stromversorgers, für berechtigte Parteien unmittelbar zugänglich gemacht. Dies kann die Prozesse für alle Beteiligten, vom Netzbetreiber bis zum Verbraucher, erheblich beschleunigen, vereinfachen und verbessern.
Was haben die Verbraucher davon?
Durch den Datahub kann der Stromkunde die Verbrauchsdaten seiner Messstellen in einem einzigen System überwachen, unabhängig vom Netzbetreiber oder Stromversorger. Die Informationssicherheit und der Datenschutz sind gewährleistet und der Zugriff auf die Daten ist nur Befugten möglich. Wenn sich alle Informationen an einem einzigen Ort befinden, lassen sie sich auch leichter zurückverfolgen. Da der Datahub allen Parteien einen gleichberechtigten, gleichzeitigen Echtzeit-Zugang zu zentralen Informationen biete, werde er den Wettbewerb und die Transparenz auf dem Markt erhöhen und Entwicklung neuer Services im Bereich der Energieeffizienz fördern, so die Erwartung.
Kajave schliesst sich der Initiative an
Zu den Verteilernetzbetreibern in Finnland, die sich voraussichtlich der Datahub-Initiative anschliessen werden, gehört auch Kajave Oy. Kajave verteilt Strom in der Region Kainuu und in Teilen von Nordösterbotten und ist für den Bau, den Betrieb und die Wartung des Stromnetzes verantwortlich.
Timo Jutila, CEO of Kajave Oy
Kajave Oy ist Teil der Loiste-Gruppe, die sich im Besitz der Stadt Kajaani, der Gemeinde Sotkamo und Kanerva Energia Oy befindet. Nach der Inbetriebnahme der nationalen Datahub im Februar 2022 suchte Kajave nach einem Weg, seine Daten in die Datahub zu integrieren. Der Datahub Connector (DHC) Service von Landis+Gyr war die ideale Lösung für die Übertragung der Messdaten in den finnischen Datahub und so wurde am 25. April 2022 eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
„Mit dem System von Landis+Gyr wollen wir die Vorteile des Datahub für uns und unsere Kunden nutzbar machen“, hebt Timo Jutila, CEO von Kajave Oy, hervor.
Ein Schritt-für-Schritt-Ansatz
Die Lieferung von Zählerdaten an den Datahub wird in zwei Phasen auf den DHC-Dienst übertragen. Zunächst wird die aktuelle Datahub 1.0-Funktionalität im Herbst 2022 auf den Dienst migriert, gefolgt von der Implementierung der Datahub 2.0-Funktionalität gemäss nationalem Zeitplan bis Ende 2022. Laut Jutila wird die Umstellung die Systemschnittstellen reduzieren und damit die Datenverfügbarkeit erhöhen und die Datengenauigkeit verbessern.
„Letztendlich werden intelligente Zähler und die sie unterstützenden Systeme die Kunden in die Lage versetzen, ihre eigene Energieeffizienz zu verbessern und so zum Übergang zu einem grüneren Energiesystem beizutragen.“ Kajave wird auch andere Funktionen zur Verarbeitung von Zählerdaten in das bestehende AIM-System von Landis+Gyr migrieren. Danach werden die Validierung der Daten, die vom Verteilnetz benötigten Berechnungsfunktionen und die Langzeitspeicherung der Messdaten nur noch über das Landis+Gyr AIM-System erfolgen. Auch die Verarbeitung der Daten der Fernwärmezähler wird auf das AIM-System übertragen. Durch den Wechsel der System- und Servicelösung kann sich Kajave stärker auf die vom Verteilnetzbetreiber geforderte Systemfunktionalität konzentrieren. Gleichzeitig kann Kajave seine Informationssystemarchitektur vereinfachen und Kosteneinsparungen erzielen.
Ein zuverlässiger Partner
Kajave und Landis+Gyr arbeiten schon seit Jahrzehnten konstruktiv zusammen. In dieser Zeit haben sich die Messgeräte von mechanischen Zählern zu statischen intelligenten Zählern und Sensoren entwickelt, die lokale Ablesung ist der Fernablesung gewichen. Heute ist Landis+Gyr ein zuverlässiger Partner für Kajave, sowohl bei der Hardware als auch bei Systemen. Über 60.000 Energiezähler in Kajaves Netzwerk speisen Daten in das AIM-System von Landis+Gyr ein.
Mit der Integration von Kajave in den nationalen Datahub könnten die Verbraucher einen besseren Zugang zu Echtzeit-Messdaten erhalten. Das würde es ihnen ermöglichen, ihre Energieeffizienz zu verbessern und wäre die Basis künftiger Demand-Response-Dienste. Darüber hinaus würde dies die Möglichkeiten zur Netzüberwachungs- und -steuerung erweitern und Contracting-Prozesse rationalisieren.
Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren, wie der Landis+Gyr Datahub Connector Service Ihnen helfen kann.